Führung ohne Autorität funktioniert nicht. Doch nur 10 Prozent der Menschen haben eine natürliche Autorität. Wie Pferde diesem Mangel abhelfen können, erleben Führungskräfte bei uns.
Der Sand knirscht unter den Füßen, auf einigen Biergartenbänken nahe den hölzernen Wänden der großen Halle sitzen Menschen in robuster Freizeitkleidung. Ein Managementtraining – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Denn die Dozenten sind Pferde.
Die dahinter stehende Idee ist ganz einfach: Pferde sollen Menschen Aufschluss darüber geben, wie sie auf andere wirken. Vor allem, ob sie zum Beispiel so viel Autorität haben, wie sie sich das wünschen – und wie es eine leitende Position erfordert. Denn menschliche Mitarbeiter folgen einer schwachen Weisung bestenfalls halbherzig. Pferde sind da deutlicher. Wer Laska keine klare Anweisung erteilen kann, darf sich daher nicht wundern, wenn sich das Tier auf dem Boden wälzt, statt sich zu bewegen.
Klare Ansage des Pferdes also, wenn sie vom Menschen fehlt. Genau darum geht es; dem Gegenüber eine klare Anweisung zu geben. Das funktioniert nur zum Teil über das gesprochene Wort. Viel wichtiger ist die Haltung. Das also, was beim Mitarbeiter als Glaubwürdigkeit ankommt. Führt ein Chef beispielsweise starke Reden, lässt aber die Schultern hängen und sieht niemandem in die Augen, kommt die Botschaft zwar an – doch sie ist nicht glaubwürdig. Und das schlägt sich auch in der Motivation der Mitarbeiter nieder. Natürliche Autoritäten: Es gibt sie nur selten. Und die, die am meisten von sich behaupten, über sie zu verfügen, sind in der Regel die mit den größten Defiziten. Genau da setzen wir an. Wir vermitteln, dass nur mit Authentizität diese natürliche Autorität überhaupt möglich ist. Werte wie Respekt und Vertrauen müssen verinnerlicht und gelebt sein. Stärke und Ruhe müssen spürbar sein. Pferde gelten als Tiere mit einer ausgezeichneten Intuition, die jegliche Form der Fassade schnell entlarven.
Auch Hunde könnten das, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied – Pferde sind Fluchttiere. Wenn ein Pferd in eine unsichere Situation kommt, wird es den Rückzug antreten. Hunde dagegen sind keine Fluchttiere und könnten zubeißen.
Das Medium Pferd setzt präzise und unmittelbar Erkenntnisse und Selbsterkenntnisse über Führungseigenschaften frei. Blitzartig werden den Teilnehmern Fähigkeiten und Defizite bewusst, die – anders als bei Rollenspielen – in Form von bildhaften Erkenntnissen und Erfahrungen verarbeitet und gespeichert werden und nachhaltig abrufbar bleiben.